Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Vettelhoven

 

Freiwillige Feuerwehr Vettelhoven

Die Löschgruppe Vettelhoven engagiert sich, wie auch die anderen Vereine, um das Dorfleben zu gestalten. Jedes Jahr zum1. Mai veranstaltet sie einen Tag der offenen Tür im Gerätehaus, zu dem Gäste aus nah und Fern gern gesehen werden.

In der Nacht zum 1. Mai wird der Maibaum des Dorfes mit Hilfe der Junggesellen aufgestellt und von allen begossen. Am Maifeiertag selbst zeigt die Feuerwehr ihr Können. Für die Kinder wird immer einiges geboten - und die Bewirtung ist übrigens auch die Erprobung wert! Immer wird reichlich gebraten, Getränke gibt's selbstverständlich auch und man sollte nachmittags den hausgebackenen Kuchen nicht verpassen.

Um die Freiwillige Feuerwehr zu unterstützen wurde ein Förderverein gegründet, der sich um die Ausstattung kümmert, da öffenliche Mittel immer begrenzter vorhanden sind.

Der Anfang war gemacht, jedoch sank die anfängliche Begeisterung schnell. Ein Teil der beigetretenen Männer verließ im Laufe der nächsten Jahre die Wehr wieder und so wäre sie bald wieder zum Verfall gekommen, wenn nicht einige beherzte Männer durchgehalten hätten. Im Jahre 1925, nachdem die Feuerwehr durch neu hinzugetretene Männer wieder verstärkt worden war, sollte auch an die Uniformierung der Wehr gedacht werden. Man war aber mit den Leistungen der Wehr nicht zufrieden und so machte der damalige Amtsbürgermeister Stauf, der sehr für das Feuerlöschwesen eintrat, die Beschaffung von Uniformen hiervon abhängig. Fehlende Geräte, wie Schläuche, Brandleitern, Brandhaken und kleines Hilfsmaterial wurden jedoch beschafft. Ökonomierat Krewel stellte der Wehr eine kleine Druckspritze zur Verfügung, die jedoch leider beim Einmarsch fremder Truppen im Jahre 1945 wieder verloren ging. Im Jahre 1926 erhielt die Wehr ein neues Gerätehaus im Zuge des Schulneubaues. Im Herbst 1927 konnte dann endlich die Wehr uniformiert werden, nachdem selbige auch noch 100 Reichsmark aus ihrer eigenen Kasse dazugetan hatte. Kamerad B. A. Raths wurde zum Spritzenführer gewählt und Kamerad Peter Schwarz wurde Steigerführer. Die Wehr beschloß nunmehr, sich selbst einen Steigerturm zu bauen. Herr DR. Guido de Weerth von Vettelhoven gab hierfür das Holz und stellte auch den Platz hierfür zur Verfügung. Die Erstellung des Steigerturms war eine Eigenleistung der Wehrleute. Jeder tat sein bestes, alles kostenlos. So war es für die Wehrmänner eine wahre Freude, als der Steigerturm eingeweiht wurde. Es fanden nun hieran die Steigübungen statt.

Herr de Weerth von Vettelhoven, der stets ein offnes Ohr für unsere Wehr hatte wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Im Jahre 1932 starb Wehrführer Wilhelm Kleuser, der am Aufbau der Wehr unter manchmal schwierigen Umständen bedeutenden Anteil hatte. Als Nachfolger wurde Christ. Ulrich ernannt. Er gab das Amt einige Jahre später an den Kameraden Matth. Königshoven ab. dieser war bis zum Jahre 1937 Wehrführer. Von 1937 bis zum 1. März 1967 war W. Willerscheid Wehrführer. Seine Nachfolge trat Franz-Josef Henning an. Im zweiten Weltkrieg wurde ein Teil unserer jungen Wehrmänner eingezogen. Die Aufrechterhaltung der Wehr wurde dadurch sehr erschwert. Es mußten schließlich Leute zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden. Jedoch erwies sich diese Maßnahme als sehr ungünstig für die Wehr. Es war immerhin ein gewisser Zwang, mit dem in einer freiwilligen Feuerwehr nichts anzufangen ist. Trotzdem mußte die Wehr einsatzbereit sein, zumal gegen Ende des Krieges durch den Abwurf von Brandbomben erhöhte Brandgefahr bestand. Nach dem Zusammenbruch 1945 mußte die Wehr neu aufgebaut werden. Zunächst durfte bei kleineren Wehren auf Anordnung der Besatzungbehörden die Mannschaftsstärke nur 8 Mann betragen. Dies hatte zur Folge, daß ein Teil der Wehrleute entlassen werden mußte. Einige Jahre später, als diese Anordnung wieder aufgehoben wurde, konnte der Mannschaftsbestand durch neue, teils jüngere Männer, ergänzt werden. Der Aufstieg der freiwilligen Feuerwehr Vettelhoven begann. Man dachte an eine Motorspritze, jedoch reichten die Mittel, die die Gemeinde für das Feuerlöschwesen bereitstellte, hierfür nicht aus.

So kaufte man vorläufig eine gebrauchte Motorspritze TS 8, eine sogenannte Einheitsspritze, bei deren Herstellung Kriegsmaterial verwendet wurde. Diese Spritze hat der Feuerwehr lange Jahre gute Dienste getan, wenn auch im Laufe der Jahre hierfür erhebliche Reparaturkosten aufgewendet wurden. Später gab es für die Beschaffung von Motorspritzen Zuschüsse. Die Männer bauten sich aus eigenen Mitteln einen Tragkraftspritzenanhänger. Im Eigenbau entstand auch eine Schlauchtrocknungsanlage. Aus bereitgestellten Etatmitteln der Gemeinde wurden Schläuche etc. angeschafft.

In den folgenden Jahren erhielt die Wehr auch wieder eine Uniform, da ja bekanntlich gegen Ende des Krieges die Uniformröcke an die Kleidersammlungsstelle abgegeben werden mußte. Die Leistungen der Wehr wurden vom Gemeinderat anerkannt und so wurde es auch mögliche daß die Wehr unter Zuhilfenahme der hierfür gegebenen Zuschüsse eine neue Motorspritze TS 8 und einen neuen Tragkraftspritzenanhänger erhalten konnte. Um eine bessere Alarmierung der Wehr zu ermöglichen erhielt die Wehr im Lauf des Jahres 1961 eine Sirene. So konnte auch billig ein ehemaliger Sanitäts-LKW (Baujahr 1934) zum Mannschaftswagen umgebaut werden, an den der TSA angehängt wurde. Nun war die Feuerwehr motorisiert und man konnte mit 9 Mann und Ausrüstung ausrücken. Das Fahrzeug tat bis 1977 treue Dienste. 1967 trat Kamerad Willerscheid im Alter von 69 Jahren nach genau 30 jähriger Tätigkeit als Wehrführer zurück. Sein Nachfolger Franz Josef Henning übernahm im Jahre 1972 auch die Funktion des Wehrleiters, die Kamerad Willerscheid bis dahin ausübte.

Im Jahre 1974 wurde das neue Feuerwehr haus auf der Altbachstraße eingeweiht. Bis dahin standen Fahrzeug und Geräte dankenswerterweise in einer Garage der Familie de Weerth von Vettelhoven. 1975 bekamen die Wehrmänner neue blaue Uniformen. Die persönliche Ausrüstung wurde ständig ergänzt. Schlauchmaterial. Armaturen und Gebrauchgegenstände wurden soweit wie nötig angeschafft. 1977 erhielt die Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug in Form eines "Ford Transit'. Das Fahrzeug wurde entsprechend bestückt. So waren die Männer besser und schneller am Einsatzort 1981 konnte beim Gemeindefeuerwehrtag zum 60 Jährigen Jubiläum der Feuerwehr Vettelhoven eine neue Standarte eingeweiht werden. Die Standarte wurde von dem 1980 verstorbenen Ehrenwehrführer Wilhelm Willerscheid gestiftet. Ein von der Bundeswehr übernommenes Tanklöschfahrzeug wurde in 1.500 Arbeitsstunden hergerichtet und in Dienst gestellt.

Die Ausrüstung wurde abermals ergänzt. Es wurden schwere Atemschutzgeräte angeschafft, die Fahrzeuge wurden mit Funk versehen. Ein modernes Gerät, das bei Autounfällen Verwendung findet, kam ebenfalls dazu. Auch besitzt die Wehr ein Notstromaggregat mit Beleuchtungskörpern. Im Mai 1989 wurde der Wehr führer und Wehrleiter der Gemeinde Grafschaft, Franz -Josef Henning, nach Erreichen der Altersgrenze öffentlich verabschiedet, Franz Josef Henning war 22 Jahre Wehrfüher von Vettelhoven und 17 Jahre Wehrleiter der Gemeinde Grafschaft. Als Dank und Anerkennung wurde ihm vom neu ernannten Landrat Weiler das Goldene Feuerwehrabzeichen für besondere Dienste verliehen. Sein Nachfolger in Vettelhoven wurde Rainer Schlich. Die Nachfolge als Wehrleiter trat Erich Krupp aus Bengen an. Leider ist die Personaldecke der Vettelhovener Wehr ziemlich dünn geworden. Es bleibt zu hoffen, daß sich einige junge Freunde der Wehr anschließen nach dem alten Wahlspruch:

"Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr"

Wehrführer von Vettelhoven waren seit
1921-1932:Wilhelm Kleuser
1932 – 1934: Christian Ulrich
1934 – 1937: Matthias Königshoven
1937 – 1967: Wilhelm Willerscheid
1967 – 1989: Franz -Josef Henning
Rainer Schlich
Ludwig Weil
Kalle Schäfer

 

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© Rita Nikolai